Gab es vor uns schon Rudern in Grimma?
Diese Frage stellten wir uns und fanden eine Abhandlung aus dem Jahre 1927 zum 25-jährigen Bestehen des am 9. April 1902 gegründeten Ruderclubs Grimma e.V.:
Grundstock waren zwei Doppelriemen-Zweier der Herren Kurt Engelmann, Vorsitzender, und Georg Rost, Schriftführer, welche sie am 20. April 1902 „für 100 gute, alte, deutsche Friedensmark“, mit Pferd und Wagen aus Leipzig holten.
Bootsausflüge, wie wir sie heute mit unseren Wanderfahrten betreiben, gab es auch damals schon. Weitere Geselligkeiten, wie: Schinkenessen, feucht-fröhliche Schlittenpartien oder Ballabende, gehören wohl eher der Vergangenheit an.
Wie das Rudern selbst, hat auch die Muldenregatta in Grimma eine lange Tradition: Die Idee entstand durch die „Stiftung eines Silberpokales als Wanderpreis für ein offenes Vierer-Rennen durch seine Königliche Hoheit, den Prinzen Eitel Friedrich von Preußen, dem anlässlich seines Hierseins nach einem Geländeritt bis Grimma in einer Lampionauffahrt gehuldigt worden war.“
Die erste Mulderegatta fand demnach am 01. Juni 1910 statt.
Erster Weltkrieg, Weltwirtschaftskrise 1921 und Zweiter Weltkrieg erschütterten den Club, ließen ihn jedoch nicht untergehen. Erst in den 50er Jahren wurde ganz bewusst der Rudersport in Grimma zerschlagen. Aus Kostengründen, um den Modesportarten Fußball und Tennis, Vorrang zu bieten, aber auch: „um gleichzeitig besseren Zugriff für eine sozialistische Erziehung der Rudersportfreunde zu haben“.
Am 09. Mai 1995 trafen sich 10 verwegene Wassersportler im Gymnasium St. Augustin, um den Grimmaer Ruderverein wieder zu gründen.
Mehr dazu erfahrt Ihr in unseren Archiven.